Der Fall der (Nicht)Fürsorge: Über das materielle und immaterielle Erbe in der deutsch- polnischen Grenzregion
So. 01-09-2024, 14:00
Diskussion
Foyer
Die zeitgenössische deutsch-polnische Grenzregion, das Westpommern, Vorpommern, Mecklenburg und Brandenburg umfasst, ist ein Raum des Experiments. Was einst „eures“ war, ruft angesichts des Heranwachsens neuer Generationen nach einer erneuten Definition, da es auf gewisse Weise zunehmend „unseres“ wird. Haben wir es geschafft, uns kollektiv um das materielle und immaterielle Erbe in der deutsch-polnischen Grenzregion zu kümmern und symbolisch die beiden Ufer der Oder zu verbinden? Und verwandelt sich das, was „unseres“ ist, in „gemeinsames“?
Diese Fragen werden im Rahmen des Turniers der wahren Musiker diskutiert, zu dem Theoretiker und Praktiker eingeladen sind, die sich mit der Pflege des lokalen Erbes beschäftigen. Diese Diskussion bietet einen Anlass, über das Vergangene nachzudenken, vor allem aber auch über das, was noch vor uns liegt.

An der Diskussion nehmen folgende Personen teil:


Dr. Magdalena Gebala
Studium der Germanistik und interkulturellen Pädagogik in Wrocław und Oldenburg, Promotion in Literaturwissenschaft. Stipendiatin des DAAD und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Von 2010 bis 2016 Kulturreferentin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien am Pommerschen Landesmuseum in Greifswald. Seit 2016 zuständig für die Kontakte zu Polen beim Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam. Tätig als Kulturmanagerin, Initiatorin, Kuratorin und Leiterin zahlreicher Projekte zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen, zur Erinnerungskultur sowie zur Geschichte der Juden in Polen und Deutschland.

Dr. Paweł Migdalski
Geschichtsstudium an den Universitäten in Szczecin, Poznań, Marburg und Greifswald. Seine Forschungsinteressen umfassen die Geschichte Westpommerns, die Entwicklung der Geschichtsschreibung und Forschung über Pommern sowie geschichtspolitische Fragen. Er unterrichtete unter anderem am Institut für Geschichte und im Promotionsstudiengang der Universität Greifswald (2010). Seit 2011 ist er Assistenzprofessor am Institut für Geschichte der Universität Szczecin. Seit 2021 leitet er dort die Forschungsgruppe zur Geschichte Pommerns und seit 2022 ist er auch Leiter der Werkstatt für interdisziplinäre Forschung zur Bekehrung von Pommern und ihrem historisch-kulturellen Erbe. In diesem Rahmen führt er das Projekt „Die Bekehrung von Pommern in der Geschichte Polens und Europas. Der 900. Jahrestag“ durch. Seit Anfang 2023 ist er zudem stellvertretender Direktor für wissenschaftliche Angelegenheiten des Internationalen Zentrums für interdisziplinäre Forschung an der Universität Szczecin in Kulice.
Er hat Dutzende internationale Projekte sowie wissenschaftliche, populärwissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen organisiert und koordiniert, darunter Konferenzen, Debatten, Studienreisen, Ausstellungen, Konzerte und Benefizveranstaltungen. Im Jahr 2018 wurde er zum Mitglied der Historischen Kommission für Pommern e.V. gewählt. Außerdem ist er Mitbegründer und Vorsitzender zweier Vereine: des Geschichts- und Kulturvereins „Terra Incognita“ in Chojna (seit 2009) und der Akademie Kulice (seit 2015).

Für sein Buch Slavischer Nordwesten in der polnischen, deutschen und dänischen Geschichtsschreibung, Wodzisław Śląski 2019, wurde er 2020 mit dem Prof.-Gerard-Labuda-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Er ist Autor von über 200 wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen.

Daniel Źródlewski

Kulturwissenschaftler (Adam-Mickiewicz-Universität), Kulturanimateur und -manager, Presse- und Fernsehjournalist, Moderator und PR-Manager. Theaterregisseur, Gründer des Theaters Karton. Pressesprecherin des Nationalmuseums in Szczecin. Autorin des Internetportals tekstyzrodlowe.pl mit Theater- und Filmkritiken sowie Kultur- und Reiseberichten. Beteiligt (in der Vergangenheit und/oder gegenwärtig) an der Durchführung von künstlerischen Veranstaltungen, darunter an den Stettiner Festivals Kontrapunkt, Westiwal der Architektur, Akustyczeń, sowie an den Festivals in Świnoujscie: Fama, Grechuta Festival, Markowy Festiwal und Wakacyjne Miasto Kobiet. Er ist fasziniert von den Gemälden von Caspar David Friedrich. Seit 2023 erkundet er intensiv die deutsch-polnische Grenzregion und beschreibt ausgewählte Orte in Form von Reportagen, die auf seinem eigenen Portal und in vielen Zeitschriften und Magazinen veröffentlicht werden.

Die Diskussion wird von Kinga Rabińska moderiert, einer erfahrenen Kultur-Animateurin und -Veranstalterin. Sie bringt umfangreiche Erfahrung in der Leitung und Umsetzung von Projekten mit, insbesondere solchen mit sozio-kulturellem, öffentlichem und informativem Charakter. Von 2011 bis 2017 war sie Mitbegründerin und Mitverwalterin des INKU Szczecin Kulturinkubators (heute INKU Inkubator der Kreativwirtschaft) und ist seit 2017 Mitbegründerin von ŚRODEK Śródmiejski Punkt Sąsiedzki. Bis 2022 war sie Vorsitzende des Bildungs- und Kunstvereins OSWAJANIE SZTUKI (jetzt Verein „Oswajanie miasta“). Sie war außerdem Mitglied des Revitalisierungsteams beim Präsidenten der Stadt Szczecin. Kinga Rabińska erhielt Stipendien vom Minister für Kultur und Nationales Erbe (2016) sowie vom Präsidenten der Stadt Szczecin (2017). Sie absolvierte das Führungskräfteprogramm der polnisch-amerikanischen Freiheitsstiftung (2021-2022). Ihre Zusammenarbeit erstreckte sich auf Institutionen und Einrichtungen wie das Pommersche Museum in Greifswald, Patronite, Żegluga Szczecińska Turystyka Wydarzenia Sp. z o.o., die Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie in Szczecin, das Maritime Wissenschaftszentrum, das Kana-Theater und die Gesellschaft für künstlerische Initiativen ę. Sie initiierte und leitete Programme zur Förderung aktiver Bürger, darunter das Förderprogramm mikrogranTY und das Programm „Jedź z nami“ für NGOs und informelle Gruppen im INKU. Zudem war sie Initiatorin und Koordinatorin des Projekts GALERIE [OD] ULICY, bei dem Schaufenster ehemaliger Kellerräume renoviert und als Mikrogalerien im öffentlichen Raum an Künstler übergeben wurden. Sie ist Autorin von Stadtspielen und Publikationen zur lokalen Geschichte, darunter „Heldinnen. Über Stettin und die bedeutendsten Frauen der Stadt“. Seit 2021 arbeitet sie als Marketingspezialistin für ein kommerzielles Unternehmen und nutzt ihre umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich. Außerdem ist sie Stadtführerin und Stadtgeschichtenerzählerin. Privat liebt sie Hunde (besonders ihren eigenen), Kino und Natur. In der Stadt ist sie meist mit dem Fahrrad unterwegs.

Die Veranstaltung wird ins Deutsche übersetzt.